Gedenkstätte Grafeneck

Für die Wanderung unter dem Thema „Grafeneck: Vom herzoglichen Schloss zur Euthanasie- Gedenkstätte“ hatte der Albverein Pfullingen bei der „Gedenkstätte Grafeneck e.V.“ eine Führung bestellt. Als Einführung wurde die Geschichte des Schlosses und der Weg zu den Euthanasie- Verbrechen erläutert. Das Schloss Grafeneck wurde nach einer wechselvollen Geschichte im Jahr 1928 an die Samariterstiftung in Stuttgart verkauft und als Behindertenheim für „krüppelhafte“ Männer geführt. Ab 1939 wurde Grafeneck vom württembergischen Innenministerium beschlagnahmt. Damit begannen die Vorbereitungen, um die Anlage in eine Tötungsanstalt umzubauen, in der ab 1940 mehr als 10 000 Menschen ermordet wurden. Mit der Besichtigung der Gedenkstätte für die Opfer endete die Führung und ließ die Teilnehmer beeindruckt und nachdenklich zurück. Heute ist Schloss Grafeneck eine Einrichtung der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie. So düster die Vergangenheit von Grafeneck ist, so schön präsentierte sich der Ort an diesem sonnigen Frühlingstag. Eine lange Reihe von alten Alleebäumen säumte den Weg zum Schloss, durch zwei steinerne Torsäulen gelangte man zum Schlossgelände und von dem vorgelagerten großen Platz eröffnete sich ein weiter Blick hinab ins Tal. Nach einer Mittagspause in windgeschützter Umgebung wanderte die Gruppe zum Weiler Fausserhöhe. Auf dem Pferdehof vor Ort konnte noch eine alte Schweinerasse bei ihrem Sonnenbad betrachtet werden und auch das eine oder andere Pferd wurde mit ein paar Streicheleinheiten bedacht. Anschließend ging es weiter ins Tiefental, welches bald durch einen steilen Anstieg auf die angrenzende Höhe wieder verlassen wurde. Am Waldesrand entlang auf einem Halbhöhenweg führte dieser an Dapfen vorbei. Auf schmalem Pfad ging es von Marbach wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Grafeneck. Mit einer Einkehr auf der Rückfahrt nach Pfullingen wurde die Wanderung in gemütlich Runde abgeschlossen.